Installation

Tisch mit gedrechselten Beinen, weiße Damasttischdecke, gebügelt, vier Gedecke. Mobile mit Bleisoldaten und Bleiwagenrädern.  Triptychon mit Tuschzeichnung [Mohnkapseln].

Sonntag

2022


Installation

Tisch mit gedrechselten Beinen, weiße Damasttischdecke, gebügelt, vier Gedecke.

Mobile mit Bleisoldaten und Bleiwagenrädern. 

Triptychon mit Tuschzeichnung [Mohnkapseln].

Keilrahmen _ 100 x 200 cm _ querhängend.

Bild 1: Schablone
Bild 2: Die Schablone des Förderturms wird mithilfe von Licht an eine Hauswand geworfen.
Bild 3: Die Schablone des Förderturms wird mithilfe von Licht an eine Hauswand geworfen.
Bild 4: Die Schablone des Förderturms wird mithilfe von Licht an eine Hauswand geworfen.
Bild 5: Mutter und Kind stehen in der Haustür. Das Kind zeigt eine Zeichnung des Förderturms.

Abschied von Aden II – Ein letztes »Glück-auf«

2021


Am 17. März 2021 verlor der Bergarbeiter-Ort Bergkamen-Oberaden sein Wahrzeichen: Aden II, einer von ehemals zwei stattlichen Fördertürmen, wurde demontiert.


Aufgewachsen in unmittelbarer Nähe zur Zeche Haus Aden, hatte mich die Nachricht über den kurz bevorstehenden Abriss schmerzlich getroffen. Die massiven Proteste, die im gesamten Ruhrgebiet Aufmerksamkeit erregten, liefen ins Leere – ich wurde als Künstlerin aktiv.


Am Abend des 17. April 2021 fand eine von mir initiierte Abschiedsfeier statt, eine Lichtinstallation, ausgeführt von 42 OberadenerInnen mitten im Corona-Lockdown. Alle, die mitmachen wollten, erhielten eine von mir hergestellte Folie mit der Silhouette des Förderturms, um diese an die eigene Hauswand zu projizieren oder anderweitig zu inszenieren. Mit Einbruch der Dunkelheit setzte sich dann unser Autokorso in Bewegung, der sämtliche Stationen abfuhr und die Bergarbeiter-Hymne erschallen ließ: »Glück-auf, der Steiger kommt« … live gesungen von Peter Schedalke, einst Kumpel auf Haus-Aden und bis heute leidenschaftlicher Sänger im Pott.


Ich danke allen OberadenerInnen, die sich beteiligt haben, dabei insbesondere meinen Verbündeten, ohne die die Realisation dieses Projekts nicht zustande gekommen wäre:

_ Peter Schedalke

_ Ilka Best-Harder (Buchhandlung am Bahnhof)

_ Werner Engelhard (BergAUF)

_ Johannes Walocha (Trost-Druck)

_ Hannelore Nierhoff (künstlerische Beratung)

_ den engagierten JournalistInnen der lokalen Presse (WA und HA und RN) … u.v.a.



[Video: Mona Schäfer]

Transparente Papierblumen im Fenster einer alten Gärtnerei.
Transparente Papierblumen im Fenster einer alten Gärtnerei.
Verlassenes Gewächshaus.

Ein letztes Mal noch sollen sie blühn …

2013


Gewächshaus der verfallenen Gärtnerei zwischen Beckhausstraße, Schillerstraße und Engerscher Straße.


Transparentpapier, Kleister


Ein Freiluftprojekt 

Am Tag unserer Aktion liegt zentimeterdick der Schnee. Ich finde ein abseitiges Anzuchtshaus, mit Pflanzbecken und diversen Relikten aus blühenden Zeiten. Hier lasse ich ein letztes Mal Papierblumen an den Glaswänden hochranken, 

eine Abschiedsfeier, bevor die Abrissbirne diesen Lebensraum für immer auslöscht.



Fotos: Bornemeyer, Lönicker



Siehe auch: www.freiluft-bielefeld.de

Eine Pastell-Zeichnung eines blauen Himmels mit weißen Wolken,  eingepasst in die Viertel Segmente der Drehscheibe im Gelenk der Straßenbahn.
Eine Pastell-Zeichnung eines blauen Himmels mit weißen Wolken,  eingepasst in die Viertel Segmente der Drehscheibe im Gelenk der Straßenbahn. Wagenansicht mit Sitzplätzen und Fahrgästen.
Eine Pastell-Zeichnung eines blauen Himmels mit weißen Wolken,  eingepasst in die Viertel Segmente der Drehscheibe im Gelenk der Straßenbahn.

»Der Himmel unter mir«

2012


BBK-OWL: Kunstlinie II


Eine Pastell-Zeichnung eines blauen Himmels mit weißen Wolken,  eingepasst in die Viertel Segmente der Drehscheibe im Gelenk der Straßenbahn, mit rutschfester Spezialfolie beklebt.

Text zur Installation an der Wand.


_Auf der Drehscheibe


Unter dem statischem Fußboden 

des Straßenbahnwagens rast die Erde dahin

Es durchschüttelt uns 

Hände finden Halt 

in Sicherheitsschlaufen und -halterungen

während sich abwechselnd Städtepanoramen 

und Dunkelheit 

den Augen entziehen

Im Gelenk des Vehikels 

wird die Erde zur Scheibe - unter meinen Füßen: 

der Himmel.


Die Installation war am 14.08.2012 von 14 – 18 Uhr in der Straßenbahnlinie 3 im Rahmen einer Kunstaktion des BBK-OWL (Bundesverband Bildender Künstler OWL) zu sehen. Neun Künstlerinnen und Künstler bespielten an  verschiedenen Orten das Areal der Stadtbahn.


Diese Aktion war eine Kooperation der Stadtwerke Bielefeld/moBiel und dem BBK-OWL.



Siehe auch: www.bbk-owl.de/211-kunstlinie-2

Die alte Eisenbahnbrücke. Unterhalb stehen Menschen, die die Installation besuchen.
Ein 8 Meter langer Tisch mit einer weißen Tischdecke steht unterhalb einer der Brücken des Ostwestfalendamms. Auf der Decke sind Schienen einer Spielzeugeisenbahn aufgebaut. Vor dem Tisch steht ein weißer Stuhl.
Nahaufnahme des Tischs mir Schienen und fahrender Spielzeugeisenbahn.
Eine ältere Person schaut sich den Tisch und die davor auf dem Boden liegendenBlumen an. Im Hintergrund stehen zwei weitere Personen.

Diesseits der Brücken

2011


Installation und Performance

Parkplatz an der alten Eisenbrücke am Stolander/unterhalb des OWD. Tisch (8 Meter), zwei Holzstühle, Weiße Tischtücher, Miniatur Eisenbahnschienen, Miniaturlokomotive, Kohle, Stoffrosen (während der Aktion gewickelt)


Eine Freiluftaktion

Nähert man sich vom Stolander kommend mit dem Fahrrad der alten Eisenbahnbrücke, so hat man stets den Eindruck, sich bücken zu müssen, um darunter her zu passen. Hinein in die Senke, die sich unter dem Bogen wie ein dunkler Schlund öffnet. Die Brückenfundamente aus massiven Steinquadern, die genieteten, verwitterten Stahlverstrebungen lassen keinen Zweifel daran, dass hier tonnenschwere Lasten  gehalten werden sowie darüber hinweg rollen – seit mehr als 100 Jahren. Nur ein schmaler Lichtspalt macht darauf aufmerksam, dass sich eine weitere Brücke direkt anschließt – ganz unauffällig, aus Beton, ein Zubringer des Ostwestfalendamms. Die Enge  mündet in lichte Weite, hoch oben über dem Kopf des Radlers donnern die Autos in vier Spuren über den Beton der Bielefelder Schnellstraße.

Ein Ort voller urbaner Dynamik, dessen Fläche meist als Parkplatz genutzt wird. 


Heute baue ich dort meine Tafel auf – acht Meter lang, gedeckt mit weißem Leinen, auf einem schwarzen Teppich aus Kohle. Hier fährt meine Miniatureisenbahn mit drei Waggons. Von einem Ende zum anderen, vom braunen Holzstuhl zum Weißen und vom Weißen zum Braunen im Kreis, Stunde um Stunde, und auf Augenhöhe mit den passierenden Zügen und den Autos der »Doppelbrücke«. Ich sitze am Rand und binde Rosenblüten aus rotchangierendem Taft. Die setze ich in den Kohlenteppich, Rose neben Rose, den Kreis beschreibend, wissend, dass die Zeit nicht reichen wird, ihn zu schließen.


Abschied von der alten Brücke, die in wenigen Wochen abgerissen wird.



Fotos: Winkel, Lönicker



Siehe auch: www.freiluft-bielefeld.de

Ein Holzstuhl steht auf einer Rasenfläche vor einem großen Gebüsch.
Ein schmaler Weg, von Hecken eingesäumt.
Stuhl, Tisch und Bett am Ende eines Wegs, umgeben von Bäumen und Büschen.

Room with view (Freilufthotel)

2010


Installation und Happening

Holzbrücke im Park am Wiesenbach, Bielefeld

Holzbett, Stuhl, Tisch, Reisetasche , auf Brücke platziert. Tunings mit typischen Hotelgeräuschen


Eine Freiluftaktion

Das »Zimmer« kann »gebucht« werden. Es erfreut sich großer Nachfrage – ich mutiere abwechselnd vom Portier zum Zimmermädchen – Verzeihung, das Zimmer ist zur Zeit belegt, bitte haben Sie einen Moment Geduld … .



Fotos: Kula, Bornemeyer



Siehe auch: www.freiluft-bielefeld.de

Nahaufnahme des Betts, mit zwei in ihm liegenden Personen.
Blick hoch in die grünen Baumkronen.
3 alte Notizhefte auf einem Regalbrett
Ein Holzblock, drei volle Weckgläser und eine alte Nähmaschine.
Regal mit den unterschiedlichen Souvenirs.
Menschen betrachten die einzelnen Souvenirs.

Wunderkammer

2009


Waldschule im Tierpark Olderdissen, Bielefeld


Sammlung von Souvenirs verschiedener Menschen (Leihgaben oder Schenkungen)



Mit meiner Wunderkammer beziehe ich mich auf die Bedeutung der ersten zoologischen Gärten: Menschen den Eindruck zu vermitteln, welche Tiere, Pflanzen – und leider auch Menschen – es in fernen Ländern gibt, die zu bereisen nur wenigen Auserwählten vorbehalten war.


Diese Bedeutung hat sich längst überholt. Reist man nicht real durch ferne Länder, kann man sich diese sehr lebensnah durch’s Internet nach Hause holen.


In meiner Wunderkammer finden sich unterschiedliche Zeugnisse von Reisen, die Freunde oder ich selbst als Souvenir mitgebracht haben, und die dazugehörigen Geschichten.

Einblicke in andere, fremde Welten, überliefert durch eine sehr persönliche und somit einmalige Sichtweise.

Vulkangestein vom Vesuv bei Neapel
Ein Football
Ein Stein
Ein getrocknetes Seepferdchen
Esbit Taschenkocher
Wurzelholz
Kanadisches Geldstück
Russische Medaille
Britisches Geldstück
Plastikgurke mit Aufkleber 'SpreewälderGurkenwasser'
Kerzenständer aus Keramik mit Blumenmuster
Angelspiel
Weckglas
Kuchen in Form eines Lamms
Schwarzer Sand
Keramikscherben
Knöpfe, Bindfaden und Emailleschild mit der Aufschrift Bitte Füße reinigen
Ein Paddel und bunte Überreste von kaputten Fischernetzen
Werbebroschüre des Kollegs Sankt Blasien
Sammlung von verwackelten Fotoaufnahmen aus Japan
Getrocknete längliche Pflanze
Holzstab mit verschraubtem Plastikhalter
Blaue Vase aus Glas
Alte Nähmaschin aus Gusseisen. Verziert mit goldenen Applikationen.
Blick über das Parkdeck
Nahaufnahme: geöffnete Tür eines grünen PKW
Nahaufnahme aus dem Innenraum des PKW: Blick auf mit Folie verklebte Fenster
Nahaufnahme: Ein Teil des Lenkrads

Wenn Autos träumen

2007


Installation auf dem Parkdeck »Am Hauptbahnhof«, Bielefeld


Grüner Opel (Norberts Auto), Milchglasfolie


Freiluftprojekt



_ Wovon träumen Autos, wenn sie parken?

Sicherlich träumen Autos sehr oft von ihrer eigentlichen Bestimmung, nämlich zu fahren. Die meiste Zeit stehen sie ja bekanntlich irgendwo herum und warten. Wäre ich ein Auto, würde ich vielleicht davon träumen, sehr schnell zu fahren, immer schneller, so schnell, dass ich abheben würde. Ich würde in die Wolken eintauchen, und plötzlich wäre alles weiß, es gäbe kein oben mehr, und auch kein unten.


In dieser Aktion können die Besucher ausprobieren, wie sich das anfühlen könnte. Die Scheiben sind mit Transparentfolie verklebt, man kann nichts vom eigentlichen Standpunkt sehen, bei geschlossener Tür dringen Geräusche nur gedämpft herein. Manche genießen die Ruhe, andere finden es unerträglich.



Fotos: Norbert Meier



Siehe auch: www.freiluft-bielefeld.de

Freie Fläche, verschneit. Im Hintergrund ein rauchender Industrieschornstein, ein Baum und mehrere Menschen. Im Vordergrund ein kreisrundes Loch, aus dessen Inneren es rot leuchtet
Freie Fläche, verschneit. Im Hintergrund ein rauchender Industrieschornstein und ein Baum. Im Vordergrund ein kreisrundes Loch, aus dessen Inneren es rot leuchtet. An dem Loch stehen zwei Personen
Fast schon dunkel. Freie Fläche, verschneit. Im Hintergrund einige Wohnhäuser mit beleuchteten Fenstern und mehrere Menschen. Im Vordergrund ein kreisrundes Loch, aus dessen Inneren es hell leuchtet
Nahaufnahme des rot leuchtenden Lochs

Andromeda

2006


Eine Installation auf dem ehemaligen Industriegelände der Firma Droop & Rein, Bielefeld (gegr. 1890)


Plexiglasscheiben (Durchmesser: 150 cm), verschiedene Harze, Strahler, Bauschutt


Freiluftprojekt



_ Der Ort

Nach dem Abriss im Jahr 2000 waren sehr schnell die Spuren der großen Industrieanlage verschwunden, die der Passant zuvor an einer der typischen graublau  getünchten Mauern des Industriezeitalters hatte abschreiten können.

Seitdem schlummerte der Ort im Bielefelder Norden; zwischen Bahnhof, den Stadtwerken und dem Straßengeflecht des Ostwestfalendamms.

In diesem Winter schien man eine Mondlandschaft zu betreten, die in ihrer Kargheit und Größe beziehungslos wirkte zu ihrer Umgebung: 

eine undefinierte Insel, erhaben von dem sie umgebenden geschäftigem Treiben – Stille, Verlassenheit, ein Niemandsland, dessen Vergangenheit sich ereignet hatte, und dessen Zukunft noch nicht in Sicht war. 



_ Mein Konzept

Mein Bezugspunkt wurde das am weitesten entfernte für das menschliche Auge sichtbare Himmelsobjekt: die  Andromedanebel. Das Sternbild Andromeda, bestehend aus vier Planeten, sollte stellvertretend für den Andromedanebel auf diesem Areal nachgebildet werden. Vier Lichtpunkte, die aus der Erde »zurück« in die Galaxis strahlen, und so einen neuen Bezugspunkt finden.



Die Installation fand im Rahmen einer Freiluft-Aktion der Künstlergruppe FREILUFT am 4. Februar 2006 von 17 – 20 Uhr statt.



Fotos: André Winkel



Siehe auch: www.freiluft-bielefeld.de

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